[ Pobierz całość w formacie PDF ]

Vail kam zu Tipperton und bat ihn, das Totenritual der Dylvana mit seiner Laute zu begleiten.
Während die Flammen aufloderten, rannen Tip Tränen über die Wangen. Und begleitet von den silberhellen
Akkorden, die der Wurrling den Saiten entlockte, erhoben sich mehr als tausend Elfenstimmen zum Totengesang
...
... während in der grünen Stille des Darda Erynians nur eine Stimme die Seelen auf ihrem Weg zum Himmel
begleitete.
An den beiden enthaupteten Leichnamen der Ghül vorbei, die neben ihren zerschmetterten Helrössern an der
Straße lagen, ritt Coron Ruar mit einem Kontingent von Elfen und Baeron und den beiden Wurrlingen am Mittag
nach Braeton. Was sie in der Stadt fanden, entsetzte
155
sie. Die vielen unschuldigen Toten, die Verstümmelungen, willkürliche Vernichtung, und das alles überzogen
vom Gestank der Verwesung.
Tipperton sah mit grünlichem Gesicht zu Phais hoch. »Das ist zehnmal schlimmer als das, was sie in Stede oder
Annory getan haben.«
Beau sah sich um. »Eine Totenstadt ist das hier. Eine schreckliche Stadt der Toten.«
Phais nickte. »Ihr werdet noch mehr dergleichen oder gar Schlimmeres sehen, bis Modru zu Fall gebracht
werden kann.«
Ein Hörn ertönte am anderen Ende der Straße. Phais seufzte. »Das ist das Signal zum Sammeln.«
Sie stiegen auf und ritten durch die menschenleeren Straßen zurück. Als sich alle gesammelt hatten, erklärte der
Coron: »Wir reiten zu den Wagen zurück. Hier können wir nichts mehr tun.«
»Könnten wir sie nicht wenigstens begraben oder verbrennen?«, meinte Beau.
Ruar schüttelte den Kopf. »Nein, Kleiner. Die Toten von Braeton müssen dort liegen bleiben, wo sie gefallen
sind, bis dieser Krieg zu Ende ist. Vielleicht kommen dann ihre Verwandten oder andere Menschen und
kümmern sich um sie.«
Ruar wandte sich an Bwen. »Gibt es etwas, Wagenführerin, was Ihr aus diesen Ruinen bergen könnt?«
»Aye, ein paar Ballen Buschklee und ein wenig Hafer für die Pferde.«
»Dann tut das.«
»Stellt uns das nicht auf eine Stufe mit den Rukh und ihresgleichen, wenn wir die Toten berauben?«
»Sie haben keine Verwendung mehr dafür!«, murmelte
156
Tipperton. »Außerdem hat das Gezücht dieses Massaker angerichtet, nicht wir.«
Phais betrachtete die Wurrlinge. »Aye, Beau, Tipperton hat recht. Würden wir töten, um zu plündern, nur dann
wären wir nicht besser als sie.«
Beau runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts.
Am Nachmittag kehrten die Baeron von der Bestattung ihrer Toten zurück. Sie brachten die restlichen Pferde mit
sich, die sie zuvor im Darda Erynian gelassen hatten. Darunter befanden sich auch viele leichtere Pferde der
Dylvana.
Am nächsten Morgen folgten die Wagenkolonne und der Reiterzug den vorausreitenden Kundschaftern durch
die Rimmen-Kluft. Sie ließen das Schlachtfeld und die Stadt der Toten ebenso hinter sich zurück wie die beiden
blätterbedeckten Gräber am Rand des Großen Grünsaals und einen Aschekreis auf der Weide.
Unterwegs überholte eine Elfin auf einem schnellen Hengst Zug und Wagenkolonne und galoppierte weiter zur
Vorhut, die etwa eine Meile voraus ritt.
Tipperton, Beau, Vail, Melor, Loric und Phais waren in der Gruppe, die Ruar folgte, als die Kurierreiterin ihr
Pferd neben das des Corons lenkte. Das Tier war schweiß-nass und keuchte.
»Die Verborgenen, mein Coron!«, rief sie. »Sie haben die Horde aus den Ruinen von Caer Lindor vertrieben.
Der Schwärm ist voller Entsetzen aus dem Darda Erynian und dem Darda Stör geflohen. Bevor ihnen das jedoch
gelang, sind viele von ihnen gefallen. Gut die Hälfte der Rüpt wird nie wieder Modrus Hörnern folgen.«
Ruar ballte die linke Hand zur Faust. »Gut, Dara Cein. Gibt es weitere Kunde?«
157
»Nein, mein Coron. Eio Wa Suk berichtet nicht mehr.«
»Und Caer Lindor? Liegt es in Trümmern?«
»Aye, mein Coron. Jedenfalls berichteten das die Pysk, welche die Botschaft zu uns trugen.«
Ruar schüttelte bedauernd den Kopf, als Cein hinzufügte: »Das verratene Caer ist kein mächtiger Stützpunkt
mehr.«
Ruar drehte sich zu Tipperton und Beau herum. »Eure Gefährten wurden gerächt.«
»Die Verborgenen hätten alle töten sollen, das ganze Gezücht!«, zischte Tipperton wütend.
»Mehr als fünftausend sind gefallen, Tipperton.«
»Trotzdem hätten die Verborgenen sie verfolgen sollen, bis sie alle tot waren.«
Phais sah ihn an, als wollte sie ihn fragen, wie viele Tote es brauchte, bis sein Rachedurst gestillt sei. Stattdessen
jedoch machte sie eine abwehrende Handbewegung. »Die Verborgenen überschreiten niemals die Grenzen ihrer
Dardas.«
»Gelegentlich tun sie das schon«, widersprach Vau.
Phais nickte. »Einzelne, das ist wohl war, manchmal sogar eine Handvoll von ihnen, aber nie das ganze Volk.«
»Reitet eine Weile mit uns!«, rief Ruar Cein zu. »Heute Nacht berichten wir Euch, was seit unserem Aufbruch
geschehen ist, sodass Ihr die Kunde nach Birkenhöh zurückbringen könnt.«
Cein wirkte enttäuscht. »Ich hatte gehofft, mit Euch in den Kampf reiten zu können, mein Coron. Aber ich werde
Euren Wünschen gehorchen.«
In dieser Nacht lagerten sie etwa fünfundzwanzig Meilen jenseits des Ausgangs der Kluft.
158
Ruar und Eilor riefen die Kundschafter zusammen und breiteten die Landkarten aus. An der Beratung nahmen
Gara und Bwen teil, sowie ein weiterer Baeron, ein großer, dunkelhaariger Mann. Cein war ebenfalls dabei, um
die Nachricht jenen zu überbringen, die im Darda Erynian geblieben waren.
Als alle Platz genommen hatten, hub Ruar an zu sprechen. »Wir müssen jetzt unsere Route festlegen, der wir von
hier an folgen wollen. Ich habe Euch zusammengerufen, damit die Kundschafter und Krieger gleichzeitig
informiert sind.« Ruar sah den dunkelhaarigen Baeron an. »Uryc hat bereits den Ring von Riamon bereist,
deshalb ist er hier, um uns zu beraten.«
Eilor reichte dem Mann einen Pfeil, und der legte die Spitze des Schafts auf die Karte, um seine Worte deutlich
zu machen. »Minenburg-Nord liegt etwa vierzig Werst nördlich vom Rimmen-Gebirge. Das Land dazwischen
besteht aus Hügeln und Ausläufern des Vorgebirges. Es wird gelegentlich von Tälern, Abgründen und
Schluchten durchbrochen. Für die Wagen wird die Reise beschwerlich. Wenn Ihr diesen Weg nehmen wollt,
solltet Ihr Kundschafter vorausschicken, damit sie die einfachste Strecke finden.«
Tipperton und Vau saßen vorn, damit sie dennoch etwas sehen konnten, obwohl sie so klein von Statur waren.
Tipperton verglich seine Skizze von der Landschaft mit der Karte und hob die Hand.
Als Uryc nickte, sagte der Wurrling: »Gibt es keinen einfacheren Weg? Eine Straße oder so etwas? Die Zwerge
sind doch Handwerker und Händler, und mir kommt es unwahrscheinlich vor, dass sie sich keinen befestigten
Pfad zu ihrer Heimstatt gebaut haben.«
159
Uryc knurrte und setzte die Pfeilspitze auf eine andere Stelle der Karte. »Aye, sie sind Handwerker und Händler,
aber die Straße, die sie gebaut haben, verläuft von Minenburg nach Dael. Von dort aus führen andere südlich zur
Überlandstraße, über die sie ihren Handel nach Osten und Westen treiben. Von Dael aus fahren sie auch über das
Eisenwasser, durch Rhondor und am Hel-Kessel vorbei zur Avagon-See.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • elpos.htw.pl