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ders gewöhnt und so selbstsicher war, dass es ihr
nichts ausmachte. Eine Frau, die so umwerfend
aussah, musste einfach vor Selbstbewusstsein nur
so strotzen. Also war sie Cameron Cranes klei-
ne Schwester. Sie hatten dieselbe Haarfarbe und
strahlten die gleiche, leicht arrogante Sinnlichkeit
aus.
Jen konzentrierte sich wieder auf die Diskussion,
die gerade im Gange war, und nickte. »Großartig.
Wir haben also Qualität, ausgefallene Farben und
was noch?«
»Wir sind absolut wettbewerbsfähig und können
mit den Preisen auf dem amerikanischen Markt
konkurrieren  vor allem, weil der australische
gegenüber dem amerikanischen Dollar schwächer
im Kurs steht«, warf ein anderer junger Mann mit
einem kleinen Ziegenbart und von Sonne und
Wind geröteten Wangen ein.
Nach etwa einer Stunde hatte Jen eine Menge In-
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formationen gesammelt. Und was noch wichtiger
war: Sie hatte ein Gespür dafür bekommen, wer
die Leute hinter Crane waren und wie sie arbeite-
ten. Cam selbst hatte sich kaum beteiligt, aber er
hatte zugehört und alles genau beobachtet. Vor al-
lem sie. Sie bemühte sich, seinen Blick nicht zu er-
widern  sogar quer über den vollgestellten Konfe-
renztisch hinweg war seine Wirkung umwerfend.
»Gut«, sagte sie, als allmählich wieder Ruhe ein-
kehrte und das Meeting dem Ende entgegenging.
»Ich denke, ihr habt unsere Stärken sehr schön
getroffen. Es wird nicht leicht werden. Es wird so-
gar eine richtige Herausforderung. Aber ich denke,
wir können eine Menge Spaß haben  vor allem,
wenn ich sehe, wie viel Energie und Engagement
hier herrschen.«
Sie lächelte. »Mir wurde ein Büro zur Verfügung
gestellt. Also, kommt ruhig zu mir, wenn ihr ir-
gendwelche Ideen habt. Wir werden eine Marke-
tingstrategie und eine Werbekampagne entwerfen
und einige Ziele festlegen. Ich hoffe, dass wir in-
nerhalb eines Jahres nach Markteinführung fünf
bis zehn Prozent des kalifornischen Marktes über-
nommen haben.«
»Ich will aber den Markt beherrschen«, ergriff
Cameron Crane das Wort.
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Als wäre das eine Überraschung. Er schien ihr ein
Mann zu sein, der alles und jeden beherrschen
wollte. Und aus genau dem Grund hatte er an
diesem Morgen auch zusammen mit ihr in der
Firma auftauchen wollen. Sie kannte den amerika-
nischen Markt  und das verlieh ihr einen gewis-
sen Einfluss. Doch er wollte seinem Team deutlich
machen, dass sie ihm dennoch untergeordnet war.
Im Bett und im Geschäft.
Das Verhalten dieses Mannes war so augenfällig
wie sein T-Shirt. Aber sie war schon von ganz an-
deren Kalibern herausgefordert worden und hat-
te nie verloren. Sie glaubte nicht, dass Cameron
Crane und seine primitive Anmache ihr gefährlich
werden konnten  obwohl sie ihm eine gewisse
animalische Anziehungskraft nicht absprechen
konnte.
Es hatte Spaß gemacht, ihn bei seinem Versuch zu
beobachten, sie in sein Bett zu locken. Und ihn
grandios scheitern zu sehen. Ob er auch nur einen
Moment lang geglaubt hatte, raffiniert zu sein?
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4. Kapitel
ie sind offenbar jemand, der keine Zeit verliert«,
Ssagte Cam, als er nach dem Meeting zusammen
mit Jen das Konferenzzimmer verließ und sie zu
ihrem Büro begleitete.
»Ich bin nur drei Wochen hier. Und es gibt eine
Menge zu tun.«
»Ich glaube, dass ein Mensch alles erreichen kann,
was er sich in den Kopf setzt«, erklärte er in einem
Tonfall, der nichts mit Märkten oder Surfboards
zu tun hatte.
Sie wünschte, dieser haarige, auffällig gekleidete,
unzivilisierte Kerl würde sie nicht & anziehen,
doch sie war zu ehrlich, um das abzustreiten.
Er war auf eine echte, ursprüngliche Art und Weise
sexy. Aber er war so ziemlich das genaue Gegen-
teil von dem Typ Mann, auf den sie für gewöhn-
lich stand. Warum also schien ihr ganzer Körper
zu reagieren, wenn er in ihrer Nähe war? Der Jet-
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lag nahm sie offenbar mehr mit, als sie vermutet
hatte.
»Mein Telefon funktioniert, ich habe einen
Schreibtisch, Büromaterialien und eine Assisten-
tin. Danke.«
»Gern geschehen. Sie sollten Australien und eini-
ge Sydneysider kennenlernen, während Sie hier
sind.«
»Ja, ich weiß.«
»Fangen Sie doch mit mir an. Gehen Sie heute
Abend mit mir essen.«
Sie lächelte. Also versuchte er es wieder auf die
charmante Tour. »Zur Essenszeit werde ich bereits
tief und fest schlafen.«
Doch sie wusste, dass sie zusammenarbeiten muss-
ten. Deshalb hatte sie beschlossen, ihm auf einer
freundlich-professionellen Basis entgegenzukom-
men. Und sein Spielchen konnte man auch zu
zweit spielen. »Warum gehen Sie nicht mit mir
zum Lunch?«
Ein gemeinsames Mittagessen erschien ihr weit
weniger gefährlich. Und sie wollte diesen beson-
deren Sydneysider gern näher kennenlernen. Sei-
ne dynamische Persönlichkeit und seine schier
grenzenlose Energie machten einen Großteil sei-
nes Erfolges aus. Aber sie musste herausfinden,
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ob er dieselbe Stärke auch in die Expansion auf
den amerikanischen Markt investieren würde.
Und außerdem musste sie herausfinden, ob er
irgendwelche Leichen im Keller hatte.
Sie konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.
»Also gut«, sagte er und schenkte ihr ein Lächeln,
das sie vollkommen verwirrte. »Am besten führe
ich Sie in ein Lokal im touristischen Teil von The
Rocks. Dort ist es auf alle Fälle laut genug, um jeden
noch so müden Menschen wach zu halten.«
The Rocks war das älteste Stadtviertel von Sydney.
Renovierte Lagerhäuser, Museen und kuriose klei-
ne Läden beherrschten das Bild. Sie setzten sich [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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