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»Genauer gesagt, ihr zukünftiges Ich«, fuhr Cole fort, »das ihr nur
zu gern die Antworten liefern wird, die ich ihr nicht geben kann.«
Abrupt wandte sich die Seherin ab.
»Was ist los?«, fragte Cole. »Hast du das nicht kommen sehen?«
»Ich muss nicht in die Zukunft blicken, um etwas über gute Hexen
zu erfahren. Sie haben zu viel Respekt vor der Natur. Phoebes
zukünftiges Ich wird es nicht wagen, etwas preiszugeben, das den
Lauf der Dinge und das Schicksal ihrer Schwestern verändern könnte.
Es wird versuchen, das, was kommt, zu schützen.«
»Woher willst du das wissen?«, fragte Cole.
»Ich bin die Seherin«, flüsterte sie. »Und das schon länger, als du
die Quelle bist. Du wirst lernen, meinen Instinkten zu vertrauen.«
»Ich bin nicht die Quelle!«
»Aber schon bald«, sagte die Seherin bestimmt. »Es ist dein
Schicksal.«
»Mein Schicksal ist es, mit Phoebe zu leben«, rief Cole verzweifelt
und packte die Seherin an den Schultern, als wollte er sie schütteln.
»Das werde ich nicht ändern, und dieses & Ding in mir wird es auch
nicht.«
Mehr amüsiert denn verärgert sagte das Orakel: »Deine Liebe wird
nicht ausreichen, dich zu retten. Du wirst sehen.« Sie entzog sich
seinem Griff und fuhr fort: »Kurzon wird die Schwestern schon bald
erneut angreifen, doch diesmal wird er besser vorbereitet sein. Du
solltest also schnellstens zurückkehren, wenn du deine kostbare
Phoebe noch retten willst.«
Währenddessen unternahm eine alte Frau in Phoebe Halliwells
Schlafzimmer eine Reise in ihre eigene Vergangenheit.
In einer Mischung aus Betroffenheit und Neugier beobachtete
Phoebe ihr zukünftiges Ich dabei, wie es durch den Raum wanderte,
Möbel und Vorhänge betastete und offensichtlich den einen oder
anderen Gegenstand wieder erkannte. Phoebe erhoffte sich, aus ihren
Reaktionen etwas über ihre eigene Zukunft zu erfahren, doch nichts
von dem, was die alte Frau sagte oder tat, gab auch nur im
Entferntesten Aufschluss darüber.
Gerade nahm ihr Alter Ego ein kurzes, geblümtes Top mit
Spaghettiträgern vom Bett und hielt es sich vor die Brust. »Ach ja, die
guten alten Tage«, sagte sie lachend, dann warf sie das teure Stück
beiseite wie einen Putzlumpen. »Allerdings wird dich niemand ernst
nehmen, solange du dich wie eine Herumtreiberin anziehst.«
Vorwurfsvoll blieb ihr Blick an Phoebes hellbrauner, hautenger
Lederhose hängen.
»A-aber«, gab Phoebe entgeistert zurück. »So was trägt man doch
heute.«
»Du wirst es auch noch lernen«, sagte die Alte kryptisch und ging
um das Bett herum.
»Was lernen?«, fragte Phoebe, doch sie erhielt keine Antwort.
Stattdessen nahm ihr zukünftiges Ich nun ihr heiß geliebtes
Fotoalbum vom Nachtisch. Es besaß einen Stoffeinband mit
Rosenmuster und enthielt zahlreiche Bilder aus Phoebes bisherigem
Leben  von den ersten Babyfotos über den aufregenden Moment der
Einschulung und die turbulenten Highschooljahre bis hin zu
Aufnahmen aus der letzten Zeit. Zögernd öffneten die faltigen Hände
das Buch, und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als die alte
Phoebe darin herumblätterte.
»Sieh uns nur an«, sagte sie voller Wehmut. »So viel Hoffnung, so
viele Träume.«
»Was soll das heißen?«, fragte Phoebe. »Wird mir, ich meine, wird
uns irgendwas Schreckliches widerfahren?«
Die Alte sah Phoebe nur stumm an, und es schien, als spiegelte
sich in diesem Moment all die Freude, aber auch all das Leid eines
langen Lebens auf ihrem zerfurchten Gesicht wider. Dann senkte sie
den Blick und widmete sich wieder dem Fotoalbum.
»Also gut«, sagte Phoebe einigermaßen genervt und nahm ihr das
Buch auch der Hand. »Ich habe keine Zeit für Ratespielchen, verstehst
du? Es gibt da nämlich einen Dämon, der  «
»Erzähl mir nichts über Dämonen!«, fauchte die Alte sie an. »Ich
weiß mehr als genug über Dämonen!«
»Okay«, sagte Phoebe erschrocken. »Dann sage mir bitte etwas
über & Cole. Schau, er und ich werden bald heiraten, und ich & nun,
ich hab inzwischen ein echt mieses Gefühl bei der Sache. Sag, kannst
du dich noch an dieses Gefühl erinnern?«
Die Alte senkte den Blick. Sie wirkte verstört und traurig zugleich.
»Ich erinnere mich sehr gut«, sagte sie leise. »Aber ich werde es nicht
riskieren, die Vergangenheit zu ändern.«
»Das hier ist nicht die Vergangenheit«, rief Phoebe. »Es ist die
Gegenwart!«
»Es ist meine Vergangenheit«, erwiderte die alte Frau barsch, »und
ich hätte sie gern so, wie sie ist.«
»Aber ich habe gesehen, wie du Cole geschlagen hast!«, sagte
Phoebe. »Ich finde, das sagt eine Menge über meine, ich meine unsere
Zukunft aus, findest du nicht?«
Die alte Frau presste die Lippen zusammen. »Das war eine Sache
zwischen ihm und mir.«
»Also, entschuldige mal, ich bin auch : mir9 , wenn ich dich daran
erinnern darf. Ach, komm schon, gib mir wenigstens einen kleinen
Hinweis. Habt ihr euch scheiden lassen? Hat er dich betrogen? Oder
habt ihr am Ende etwa gar nicht geheiratet?«
Fast wirkte die alte Frau ein wenig amüsiert. »Wie kommst du
darauf?«
»Weil du keinen Ehering trägst«, sagte Phoebe.
Gedankenverloren strichen die mageren Hände der Alten über die
Stelle, an der sich womöglich einst ein Ring befunden hatte, oder auch
nicht &
»Bitte«, seufzte Phoebe. »Sag mir, was passiert ist. Sieh mal, der
Spruch hätte dich nicht hierher gebracht, wenn es dir nicht erlaubt
wäre, mir bei diesem Problem zu helfen.«
Die Alte sah Phoebe einen Moment lang an, dann sagte sie ernst:
»Ich brauchte keinen Zauberspruch, um zu wissen, was ich tun sollte.
Du musst diese Entscheidung ohne die Hilfe der Magie treffen.« Sie
hielt einen Atemzug lang inne. »So wie ich es tat.«
»Ach ja?« Phoebe lachte bitter auf. »Das hat, wie man sieht, für
uns beide ja ganz wunderbar funktioniert.«
Ihr Alter Ego starrte sie auf eine Art an, die Phoebe noch nicht an
sich wahrgenommen hatte. »Bitte Leo, mich wieder zurückzuschicken
 so schnell wie möglich«, sagte sie kalt.
»Warum fragst du ihn nicht selbst?«
»Weil ich jetzt einfach hier in diesem Zimmer bleiben werde 
jenseits aller Pfade der Geschichte. Und komm ja nicht auf die Idee,
mich umstimmen zu wollen. Wie du weißt, werden wir unsere
Meinung nicht ändern, wenn wir uns einmal entschieden haben.« Sie
wandte sich brüsk um, als ob sie sich auch rein physisch aus dem
ganzen Desaster ausklinken wollte. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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